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Mehr Fördergelder für Freifunk statt WiFi4EU in Braunschweig

Die Stadtverwaltung hatte sich zwar am EU-Fördervorhaben „WiFi4EU“ zum Ausbau von öffentlichem WLAN beteiligt und auch die Berechtigung erhalten Fördermittel in Höhe von 15.000 € abzurufen, aber sie verzichtet darauf . Stattdessen wird sie die Förderung der Freifunkinitiative in Braunschweig weiter ausbauen. [1,2]

Das teilte sie im Rahmen einer Anfrage von DIE FRAKTION P² (Die PARTEI | PIRATEN) im letzten Wirtschaftsausschuss mit: „Von dem von der EU initiierten Projekt „Wifi4EU“ hat die Verwaltung zwischenzeitlich Abstand genommen. Die für dieses Projekt aufzuwendenden Mittel zur Kofinanzierung sollen nun zur Förderung der Freifunkinitiative verwendet werden.“ [2]


„Der Entschluss die Mittel zur Kofinanzierung in den Freifunk fließen zu lassen ist die einzig richtige Entscheidung. Statt den ganzen Aufwand für WiFi4EU zu betreiben – mit all seinen Nachteilen – sind Investitionen in bürgerfreundliche Systeme wie Freifunk – und damit tatsächlich freiem WLAN ohne Registrierung und ohne Sperrung von Webseiten – die unkompliziertere und viel schnellere Lösung!“, so Christian Bley (PIRATEN), Mitglied im Wirtschaftsausschuss.

Außerdem wollen Stadt und Freifunkinitiative ein zielführendes Förderprogramm auf den Weg bringen, um eine Ausweitung von kostenfreiem WLAN mittels Freifunk in den Braunschweiger Stadtteilen zu ermöglichen.



In die Kritik geraten war das WiFi4EU-Förderprogramm in Braunschweig aufgrund einer früheren Verwaltungsantwort zur Anfrage der FRAKTION P²: Formalismen, zahlreich benötigte Daten und mangelnde Hilfe wurden neben wirtschaftlichen Faktoren von der Verwaltung benannt. [1]

„Die erste Antwort der Verwaltung zu WiFi4EU bestätigte schon meine Zweifel daran. Die Nachteile dieser Förderung für die Stadt liegen auf der Hand: Sie produzieren zusätzliche Ausgaben für die Stadt und bieten keine Ausbaumöglichkeiten beim öffentlichen Stadt-WLAN. Außerdem kann der Ausbau nur durch EU-seitig festgelegte Firmen erfolgen. Die Nachteile für die Nutzer sind ebenfalls vielen bekannt: Es besteht bei WiFi4EU und vielen anderen HotSpots eine Registrierungspflicht. Somit fällt eine Personenzuordnung über die Handynummer leicht, das muss doch nicht sein.
Außerdem sind nicht alle Webseiten bei solchen Anbietern frei zugänglich. Hier werden EU-Fördermittel angeboten, deren Nutzen unter diesen Vorzeichen mehr als fraglich sind“, fasst Christian Bley seine Bedenken zusammen.

Freifunk Infostand Event-WLAN am 1.Mai im Bürgerpark
Ein weiterer Teil der aktuellen Anfrage beschäftigte sich mit dem neuen, geförderten Projekt der Braunschweiger Freifunkinitiative: Event-WLAN. Bereits im vergangenen Jahr wurde es erfolgreich beim Hacken Open Air 2018 über mehrere Tage eingesetzt und kann unentgeltlich bei kulturell ausgerichteten Veranstaltungen in der Region Braunschweig zur Verfügung gestellt werden. [2,3,4]

Darüber freut sich der Ratsherr besonders: „Die Testphase scheint vorbei zu sein und bin schon gespannt auf die ersten kulturellen Veranstaltungen mit Freifunk. Ein Infostand am 1.Mai im Bürgerpark ist in Planung und wird sicherlich dazu beitragen, das Event-WLAN schnell bekannt zu machen. So könnte zukünftig Jeder am freiem WLAN teilhaben. Das schont das Datenvolumen und trägt so dazu bei Veranstaltungen auch auf für Jüngere attraktiver zu machen.“

Wie die Verwaltung weiter mitteilte, werden in gemeinsamer Zusammenarbeit zukünftig weitere Einsatzmöglichkeiten überprüft und realisiert werden.

Quellen:
[1] https://ratsinfo.braunschweig.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1012147
[2] https://ratsinfo.braunschweig.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1012738
[3] https://stratum0.org/blog/posts/2018/06/01/freifunk-event-wlan/
[4] https://freifunk-bs.de/event.html